Mit Theo Oppermann (85) ist Ende Dezember einer der größten Förderer des Gückinger Fußballs für immer von uns gegangen.
Als eisenharter Verteidiger machte sich der am 19.12.1939 geborene Kriegs-Halbwaise in den 1960er Jahren einen Namen. Parallel zum Aufbau seiner Gärtnerei in der Langstraße engagierte sich Theo von Anfang an beim TuS. In einer sehr schwierigen Phase des Vereins, nach der Abspaltung des Gesangvereins 1971, übernahm Theo 1973 den Vereinsvorsitz. Neben dem sportlichen Aufstieg in die höchste Kreisliga erfolgte in dieser Zeit auch der Hallenanbau eines Gastraums – komplett in Eigenleistung – in dem sich heute die Umkleidekabinen der Königsteinhalle befinden.
Ab 1976 widmete sich der Verstorbene wieder „seinem“ Fußball als Abteilungsleiter. Nach dem Abstieg in die niedrigste Kreisklasse 1979 baute Theo um die Kloft- und Petri-Brüder Anfang der 1980er-Jahre wieder eine schlagkräftige erste Mannschaft auf, die 1983 den Aufstieg in die B-Klasse schaffte. In dieser Zeit entstand auch sein zweiter Spitzname „Menotti“, da er wie der argentinische Weltmeister-Trainer während der Spiele stets seine geliebte Zigarette zu rauchen pflegte.
Und „Doone Theo“, so der Rufname unter den Einheimischen, war einer der maßgeblichen Treiber für die Verpflichtung des späteren Meister-Trainers Dieter Wader, mit dem 1994 der Durchmarsch von der C-Klasse bis in die A-Klasse gelang.
Nicht nur im sportlichen Bereich hinterließ der bekennende HSV-Fan bleibende Eindrücke. Als Beigeordneter und im Nachhinein „kongenialer“ Partner des langjährigen Ortsbürgermeisters Hans Kröller hatte Theo Oppermann entscheidenden Anteil am Bau der Königsteinhalle 1987 (Baukosten damals rund 1,4 Mio. DM) und noch viel mehr am Bau des ähnlich teuren Naturrasenplatzes 1997, mit dem sich der TuS Gückingen endgültig in der höchsten Kreisklasse etablieren konnte und später sogar drei Mal überkreislich in der Bezirksliga vertreten war.
Unvergessen sind auch die von ihm organisierten Trainingslager und vor allem Ski-Ausflüge nach Lanersbach im Tuxer Tal in Tirol. Eine Tradition, die bis heute von den Senioren-Fußballern jährlich im Januar fortgeführt wird.
Die für die Größe des Ortes unfassbar gute Infrastruktur mit Halle, Naturrasen und Kunstrasenplatz wäre ohne Theo Oppermann so nicht entstanden. Und es ist sicherlich nicht übertrieben zu behaupten, dass der TuS ohne das jahrzehntelange Engagement von Theo mit großer Wahrscheinlichkeit keine eigenständige Senioren-Fußballmannschaft mehr hätte – schon gar nicht eine derart erfolgreiche.
Vielen Dank, „Menotti“, für alles – ruhe in Frieden.
Die Beisetzung findet am Dienstag, 21. Januar 2025, um 14 Uhr auf dem Friedhof in Gückingen statt.
Das beigefügte Farbfoto entstand 1998 am Rande des Länderspiels Deutschland gegen die Niederlande in Gelsenkirchen. Theo Oppermann (zweiter von links) neben Ortsbürgermeister Hans Kröller, seinem Idol Uwe Seeler, dem späteren DFB-Präsidenten Dr. Theo Zwanziger und Patrick Müller.